Der Sonntag hat wieder einen Sinn – Das Frühstyxradio ist wieder da.

Sonntag Vormittag um 9:00 Uhr. Jahrelang war dieses ein Pflichttermin in meiner kleinen Welt. Denn zu dieser Zeit lief auf ffn das Frühstyxradio. Zumindest in den 90er Jahren gab es keinen Sonntag an dem ich nicht vor dem Radio gesessen habe und dieser Comedy-Sendung gelauscht habe. Und wenn ich es einmal nicht geschafft hatte, dann lief zumindest ein Aufnahmegerät (Kassette oder später ein Videorekoreder) und sobald es der Terminplan zugelassen hat wurde die Sendung nachgehört.

Heutzutage gibt es wohl keine Radiosendung mehr, die mich dazu bringen würde. Das mediale Angebot hat sich auch massiv geändert. Musik hört man jetzt über Spotify und wenn man mal Lust auf „Wortbeiträge“ hat, dann zieht man sich einen Podcast rein. Ohne die Nachrichten zur vollen Stunde würde ich vermutlich gar kein Radio mehr hören.

Doch seit heute ist alles anders. Denn seit heute gibt es einen Webstream der den Namen Frühstyxradio trägt. Und nur wo Frühstyxradio drauf steht ist auch Frühstyxradio drin.

Neues Material ist dort leider nicht zu hören, aber es gibt jeden Sonntag eine alte Folge mit allen Beiträgen die damals gelaufen sind. Immer um 9:00 Uhr (und für die, die ausschlafen wollten wird das ganze um 15:00 und 21:00 Uhr nochmal wiederholt.

Heute morgen lief übrigens die Folge vom 09. Oktober 1994. Onkel Hotte und Erwinchen moderierten zum Thema „Schwarz auf Weiss“. Es ging also um das Thema Presse.

Ich bin gespannt welche Sendungen in den nächsten Wochen wiederholt werden.

Frühstyxradio – Der Rückblick

Wenn man sich heutzutage die Medienlandschaft und speziell die Radiolandschaft ansieht, stellt man fest das viele erfolgreiche Sender ein fast identisches Programm ausstrahlen. Es gibt kaum noch Sendungen die man gezielt einschaltet.
Das war vor 20 Jahren noch etwas anders, zumindest gab es eine Sendung die es geschafft hat hunderte Hörer dazu zu bringen an einem kalten Sonntag Vormittag vor das Funkhaus zu kommen und die letzte Sendung zu beerdigen.
Am 31. März 1996 lief die letzte Sendung und damals konnte noch keine ahnen, dass mit dieser letzten Sendung noch lange nicht „Schluss mit lustig“  ist.
Die Autoren und Sprecher des Frühstyxradio gingen zwar teilweise getrennte Wege, aber immer wieder gab es Tourneen mit einem, mehreren oder allen Künstlern. Und diese wurden oft mitgefilmt. Einiges davon ist auf DVD erschienen, aber viele Aufnahmen waren bis heute unveröffentlicht.

Und aus diesen unveröffentlichten Aufnahmen hat Frühstyxradio Fan Nico Ostermann einen Film produziert, welcher am 02. April im Berliner Babylon Kino seine Weltpremiere feierte.

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Schon beim Einlass würde der Besucher von einer musikalischen Einlage der besonderen Art begrüßt, denn das Babylon ist das Kino das als einziges noch eine Kinoorgel besitzt. Danach gab es einige einführende Worte von Nico und Sabine Bulthaup, die einzige der Frühstyxradio Macher die ziehen war. Asso Richter meldete sich mit einem Videoclip und Oliver Kalkofe war leider kurzfristig erkrankt. Daher fiel das Staraufgebot an diesem Abend kleiner als erhofft aus.
Doch alleine der Film belohnt die weite Anreise nach Berlin. Zweieinhalb Stunden kurzweilige Unterhaltung. Ein wahres Best of der vergangenen Jahre. Und dabei traten nicht nur die großen Figuren des Frühstyxradio, wie Frieda und Anneliese, Günther, Onkel Hotte in den Vordergrund, sondern auch Erinnerungen an die Nebenserien wie Herr Radioven, Bad Oeyenhausen Cops oder „Verkorkst, Vergeigt, Vergessen“ wurden geweckt.
Eine sehr bizarre Stimmung gab es als an die verstorbenen erinnert wurde, speziell an Achim Mentzel, der kürzlich verstorben war. Zumindest ich konnte mich nicht entscheiden ob ich lachen oder weinen sollte.

Alles in allem ein wunderschöner Film, bei dem sowohl die Hardcore Fans, als auch komplette Neulinge Ihre Freude hatten.
Danke an Nico und seine Crew für einen wunderschönen Abend.

22.02.2012 – Frieda und Anneliese – Das letzte Hemd – Oldenburg – Weser Ems Halle

Plattengülle/Ems Ein kleiner verschlafener beschaulicher Ort im westlichen Niedersachsen. Hier ist das Landleben noch in Ordnung. Die Nachbarn kommen mit dem Rad vorbei um nach dem Rechten zu sehen. Und wenn Sie bei Ihrer Kontrolle feststellen, dass die Zeitung von letzte Woche noch im Briefkasten sind, dann wird auch eben ins Fenster geschaut, ob noch alles in Ordnung ist. Aber die anfängliche Sorgen, dass jemand Frieda erschossen hat, zerstreut sich als Anneliese die Stimme Ihrer Freundin hört: „Anita! Papiiiiiieeeeer.“

Das letzte Hemd - Tourplakat

Mit dieser Szene beginnt der Dreiakter, den ich und gut 1200 andere Besucher gestern in der Weser-Ems-Halle zu Oldenburg beuschen durfte.

Die Sorge im Dorf ist groß, denn seit einiger Zeit verschwinden viele alte Menschen im Dorf. Es wird vermutet, dass sich dahinter der „Gerontology“-Konzern verbirgt, der die Leerstände in seinen Seniorenheimen ausgleichen will. Und dieser Wagen taucht kurze Zeit später auch bei Frieda auf dem Hof auf und verschleppt die alte Dame in den Seniorenstift Moderfrieden.

Aber auch die Jugend im Dorf ist aufgeregt, denn es sollen hieHähnchen-Mastanlagen entstehen gegen die es zu protestieren gilt.  Auch auf Kosten der Schulbesuche. Und Günther, der Treckerfahrer versucht krampfhaft an den Hof von Frieda zu kommen.

Um den Zuschauern die Umziehpausen zu verkürzen werden auf einer Leinwand kurze Filmsequenzen gezeigt, auf denen der Plott weitergestrickt wird.

Der zweite Akt spielt dann im Seniorenheim und zeigt dort den Alltag der Insassen dort. Neben dem morgentlichen Waschen, der Essensausgabe und der Frühgymnasitk gibt es auch Besuchzeite, die Anneliese nutzt um Ihre Freundin Frieda zu besuchen.

Das ganze Stück ist gespickt von den Typischen Wortwitzen und Anekdoten die Frieda und Anneliese seit über 20 Jahren auch im Radio erzählen. Viele Alltagssituationen und Erlebnisse aus dem beschaulichen Plattengülle werden vorgetragen.

Das Publikum schien begeißtert und lies sich vereinzelt auch zu Szenenapplaus hinreissen.

Wie die Geschichte endet, dass sollte jeder selbst sehen. Das Frühstyxradio ist mit diesem Stück noch bis 11. März in Niedersachsen, Mageburg und in Berlin unterwegs.

Die genauen Daten findet Ihr hier.

Als Fazit kann man nur sagen: Ein sehr kurzweiliger Abend, mit viel Humor, Gesang und einem überraschenden Ende.

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